Den nächsten Entwicklungsschritt des Smartphones mitgestalten, das Auto fit für die Zukunft machen oder mit moderner Medizintechnik Leben retten: Der Beruf des Chipdesigners ist in der vernetzten Welt längst unerlässlich geworden. Das Design der Halbleiter ist nicht nur der erste, sondern insgesamt ein entscheidender Schritt im komplexen Herstellungsprozess eines Mikrochips. „Das Chipdesign macht 40 bis 50 Prozent der Wertschöpfung aus“, erklärt Dr. Norbert Wehn, Professor für Mikroelektronik an der Rheinland-Pfälzischen Universität Kaiserslautern-Landau und Sprecher der Initiative Chipdesign Germany, die sich dem vorwettbewerblichen Austausch verschiedener Akteure im Chipdesign verschrieben hat. Denn trotz seiner großen Bedeutung ist das Chipdesign in Deutschland bisher eine kleine Branche, vom weltweiten Chipdesign finden lediglich zwei Prozent in Europa statt. „Das bedeutet, dass wir bisher im größten Teil der Wertschöpfungskette schwach aufgestellt sind“, sagt Wehn.
Wie wichtig der Entwurf von Mikrochips heutzutage ist, zeigt sich auch daran, dass es längst mehr als nur ein Teil der Chipherstellung ist. Es ist eine eigene Branche geworden. „Es gibt Unternehmen, die gar keine Fertigung oder Produktion haben und sich nur um das Design kümmern“, erklärt Dr. Ronald Schnabel, Geschäftsführer der VDE/VDI-Gesellschaft Mikroelektronik, Mikrosystem- und Feinwerktechnik (GMM). Und auch außerhalb der Halbleiterindustrie bekommt das Chipdesign mehr Aufmerksamkeit, wenn zum Beispiel ein Automobilhersteller, der Mikrochips für sein vernetztes Fahrzeug benötigt, selbst Designkapazitäten aufbaut. Das schafft folgerichtig neue Beschäftigungsmöglichkeiten für Chipdesigner.