Linus Musekamp kann sich nicht für eins entscheiden, wenn er nach seinem Lieblingsfach gefragt wird: Er hat drei. Mathematik, Informatik und Physik machen ihm nicht nur Spaß, er ist auch besonders gut darin. Schon als Grundschüler hat Linus sich für Technik interessiert. „Ich wollte einfach wissen, wie technische Geräte funktionieren“, sagt der 17-Jährige, der im kommenden Jahr sein Abitur machen will. Er war gerade mal „sechs oder sieben Jahre alt“, als ein Freund seiner Eltern – selbst Ingenieur – ihm als Geschenk einen Karton mit Kabeln und Steckverbindungen mitgebracht hat. Ein Volltreffer. Bald kaufte Linus von seinem Taschengeld zusätzliche Bauteile und startete erste Projekte. Kein Wunder, dass er im Beirat der Experte für elektrotechnische Gadgets im Kinderzimmer ist. Und so kommt es auch, dass selbst anspruchsvolle technische Themen und die dahinterliegende Theorie Linus nicht abschreckt. Und deshalb hat er im Vergleich zu vielen anderen seines Alters auch „keine Angst vor Elektrotechnik“.
„Das Fach hat den Ruf sehr, sehr schwer zu sein – quasi unmöglich zu studieren, wenn man nicht super gut und super schlau ist.“ Ein Vorurteil, das dem Fach schadet und das Nachwuchsproblem anfeuert, findet Linus. Er war in den vergangenen Monaten schon bei einigen Veranstaltungen des VDE oder mit dem VDE: bei der Hannovermesse oder beim Mikrosystemtechnik-Kongress in Dresden. Angefangen hat es aber mit der Teilnahme bei INVENt a CHIP, wo Linus 2023 auch einen Preis gewonnen hat. Egal, wo er mit der Branche in Berührung kam, erzählt Linus, „immer wieder geht es um die Gewinnung von Nachwuchs für die Elektrotechnik und wie wichtig und schwierig das ist“. Deshalb hat er gar nicht lang gezögert, als er gefragt wurde, ob er als Beirat bei der Entwicklung der VDE dialog Nachwuchsausgabe mitmachen möchte. „Ich finde es wichtig und sinnvoll, dass ich so einen Beitrag leisten kann.“
