In Deutschland gewinnt die Elektromobilität weiter an Fahrt: Nach Informationen des Center of Automotive Management (CAM) mit Sitz in Bergisch Gladbach erreichten reine Elektrofahrzeuge im Jahr 2020 in Deutschland einen Neuzulassungsanteil von 6,7 Prozent. Insgesamt wurden demnach 194.000 E-Pkw neu zugelassen, was im Vorjahresvergleich einem Plus von 207 Prozent entspricht. Andere alternative Techniken zur Reduzierung der verkehrsbedingten CO2-Emissionen fristeten demgegenüber in den vergangenen Jahren ein Schattendasein. Mit der im Sommer 2020 von der Bundesregierung beschlossenen Nationalen Wasserstoffstrategie (NWS) könnte sich das in den nächsten Jahren ändern. Der Ansatz sieht vor, neben der Erzeugung von Wasserstoff aus regenerativem Strom die Entwicklung synthetischer Kraftstoffe auf Wasserstoffbasis zu fördern. „Wasserstoff ist ein Schlüsselelement für die erfolgreiche Umsetzung der Energiewende in allen Sektoren. Daher haben wir uns mit der Nationalen Wasserstoffstrategie das Ziel gesetzt, die klima-, energie- und wirtschaftspolitischen Chancen von Wasserstoff zu ergreifen“, so Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier.
Damit schwenkt die Bundesregierung auf eine Linie ein, die der Verband der Automobilindustrie (VDA) schon seit vielen Jahren verfolgt. Seiner Ansicht nach können die ambitionierten Klimaschutzziele des Pariser Abkommens nur erreicht werden, wenn zusätzlich zur Elektromobilität mit grünem Strom auch nachhaltige Kraftstoffe im Verkehrssektor zum Einsatz kommen. Anders als reiner Wasserstoff bieten diese sogenannten E-Fuels die Möglichkeit, regenerativ erzeugte Energie in den Tank konventionell angetriebener Autos zu packen. „E-Fuels und Wasserstoff sollten deswegen ergänzend zur Elektromobilität vorangetrieben werden. Der VDA setzt sich für eine ambitionierte Verdrängung des fossilen Kraftstoffs durch regenerative Alternativen ein“, sagt VDA-Präsidentin Hildegard Müller.