„Die 5G-Technologie bietet viele Chancen im Bereich Industrie 4.0 und der vollvernetzten Fabrik“, sagt Henning Löser, Leiter des Audi Production Lab. Eine leistungsfähige Funk-Netzwerkinfrastruktur, die in Echtzeit reagieren kann, sei für die agile und flexible Produktion der Zukunft von entscheidender Bedeutung. „Mit der hohen Datenrate, geringen Latenzzeiten und zuverlässiger Konnektivität ist 5G vorteilhaft für einen Einsatz in der Smart Factory“, so Löser. Er weiß, wovon er spricht. Im Audi Production Lab werden die 5G-Pilotprojekte getestet, die Audi gemeinsam mit Ericsson in der eigenen Produktion umsetzt. Damit gehört Audi neben anderen Autobauern zu den Vorreitern, wenn es um die Nutzung von 5G in der Fabrik geht. Und weitere deutsche Industrieunternehmen ziehen nach. Momentan setzen zwar erst 13 Prozent der Firmen hierzulande 5G in Projekten ein, 46 Prozent haben aber entsprechende Pläne. Das ist das Ergebnis einer Umfrage, die das Marktforschungshaus IDC unter 250 industriellen oder industrienahen Unternehmen mit mehr als 100 Mitarbeitern durchgeführt hat.
Der Ansatz zur Umsetzung entsprechender Anwendungen ist meist ein Campusnetzwerk. Insgesamt 66 Prozent derjenigen Firmen, die 5G einsetzen oder dies planen, wollen laut IDC-Studie ein solches privates 5G-Netz aufbauen. Auch für Audi ist dies der bevorzugte Weg. „Für einen erfolgreichen Einsatz kabelloser Kommunikation der Industriegeräte ist ein exklusives Frequenzspektrum – also ein werkinternes 5G-Campusnetz – eine wichtige Voraussetzung“, sagt Löser. Seit Frühjahr 2020 hat Audi im Batterietechnikum in Gaimersheim – in unmittelbarer Nähe zum Stammwerk in Ingolstadt – eine solche Industriefrequenz im Einsatz. Man sei damit einen wichtigen Schritt näher an der Einsatzbereitschaft von 5G in echten Automatisierungs-Anwendungen, so Löser.