Besser laden
Über das gewaltige Potenzial von E-Autos sinnierte Unternehmensgründer Dennis Schulmeyer bereits, als Tesla noch nicht in aller Munde war. Schon 2009 entwickelte der IT-Unternehmer und gelernte Elektrotechniker die ersten Ideen für ein umfassendes, vernetztes Ladesystem, das mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen betrieben wird. Seit 2020 entwickelt und produziert er Komplettlösungen für das effiziente Laden von E-Autos in seinem eigens gegründeten Unternehmen LADE GmbH in Mainz.
"Ich möchte wirklich alles dafür tun, die Erde als lebenswerten Ort zu erhalten", erläutert Dennis Schulmeyer seine Motivation. "In der E-Mobilität sehen wir einen enormen Hebel, um die notwendigen Veränderungen so schnell wie möglich und gleichzeitig wirtschaftlich effizient zu gestalten."
Mit E-Autos will Schulmeyer nicht nur den Verkehr frei von CO2-Ausstoß machen. Vielmehr sollen die Millionen Fahrzeuge, die in Zukunft unterwegs sein werden, als dezentrale Speicher für Strom aus erneuerbaren Energiequellen genutzt werden. Sie können helfen, deren Leistungsschwankungen auszugleichen und die Stromnetze stabilisieren. 'Vehicle-to-Grid' (V2G) heißt die Technologie, die dahintersteckt und bei der E-Fahrzeuge nicht nur aufgeladen werden, sondern Strom auch zurück ins öffentliche Netz gespeist wird.
Zum System der LADE GmbH für den Betrieb von Ladeinfrastruktur gehören sowohl die Hardware inklusive Elektronik als auch die Software, also Betreiber-Backend und Smartphone-App. Technologisches Herzstück ist das Zero-Gap genannte Lastmanagement, das die Ladeleistung an jedem einzelnen Ladepunkt dynamisch, phasenindividuell und in Echtzeit regelt. Schulmeyer ist überzeugt von seiner Vision: "Mit Vehicle-to-Grid können wir den CO2-Ausstoß sowohl im Verkehr als auch bei der Stromerzeugung massiv senken." Er geht sogar noch einen Schritt weiter: Nahezu die gesamte Stromversorgung in Deutschland, so Schulmeyer, lasse sich "allein mit Windkraft, Solarenergie und E-Autos mit Vehicle-to-Grid-Funktionalität gewährleisten". Probieren Sie es aus!
Wie Vehicle-to-Grid funktioniert, lässt sich online im V2G-Simulator testen.