VDE dialog: DIN-Connect wendet sich an Start-ups und kleine und mittelständische Unternehmen. Warum gerade die?
Stefan Heusinger: Junge Unternehmen haben oft pfiffige, frische Projektideen. Ohne Unterstützung und im Wettbewerb mit etablierten Großunternehmen dauert die Realisierung allerdings oft sehr lange oder klappt gar nicht. Und das Know-how bezüglich Normung und Normen mit ihren positiven Effekten fehlt häufig.
Warum ist Schnelligkeit so ein entscheidender Faktor?
Früher wurden Produkte mit deutscher Gründlichkeit erst mal bis zur Marktreife entwickelt – und dann wurde die Normung gestartet. Das geht heute nicht mehr. Insbesondere asiatische Wettbewerber drängen auf den Weltmarkt und setzen hier immer häufiger die Standards, die Europäer dann erfüllen müssen. Wer erfolgreich in seinem Segment sein und den Markt bestimmen will, statt ihm hinterherzuhinken, muss Normung also frühzeitig mitdenken.
Wer kann sich bewerben und wie?
Lieber Start-ups oder Institute mit einer interessanten Idee als Weltkonzerne – die melden in der Regel aber ohnehin ihre Patente lieber selber an. Wichtig für die Teilnahme ist, mit neuen Projektideen den Transformationsprozess Deutschlands hin zu einer klimaneutralen und nachhaltigen Wirtschaft und Gesellschaft aktiv zu unterstützen. Bewerben kann man sich online mit seiner Projektbeschreibung. Wünschenswert ist, wenn es schon weitere Unterstützer gibt.
Woraus besteht die Förderung?
Wir unterstützen bei der Erstellung einer SPEC, also einer Standardisierungsvorstufe – kostenfrei für das ideengebende Unternehmen. Diese soll den Marktzugang erleichtern und entspricht einem Wert von 25.000 bis 35.000 Euro. Es gibt on top eine Förderung in Höhe von 5000 Euro, die etwa für Personal- oder Reisekosten genutzt werden können, eine dreijährige Mitgliedschaft im VDE, sowie Zugang zur VDE Normenbibliothek.