Der Blick in die Zukunft klingt vielversprechend: Nach der kalten Winternacht heizt die Wärmepumpe zielgenau Küche und Wohnzimmer auf, im Büro werden nur die Arbeitsplätze beleuchtet, an denen auch wirklich Menschen aktiv sind, und das Elektroauto lädt natürlich optimiert so, dass vor allem die Photovoltaikenergie vom eigenen Dach genutzt wird. Auch der Traum von klimaneutralen Privathäusern und großen Gebäuden rückt damit näher. Um das Szenario allerdings Realität werden zu lassen, braucht es eine umfassende Vernetzung zwischen den einzelnen Geräten – und natürlich jede Menge Energie, meist in Form von Strom. „Wir verdoppeln bis verdreifachen den Strombedarf“, erklärt Dr. Severin Beucker, Gründer und Gesellschafter des Borderstep Instituts für Innovation und Nachhaltigkeit in Berlin. Beucker glaubt aber daran, dass es mit der Steigerung der Energieeffizienz von Gebäuden einen sehr guten Hebel gibt, um mit dem gestiegenen Bedarf umgehen zu können.
„Effizienz ist das Gebot der Stunde“, sagt Beucker. Das ehemalige Nischenthema hat durch die Energiepreissteigerungen in den letzten Jahren einen neuen Stellenwert erhalten. Hinzu kommt die durch den Klimawandel bedingte allgemeine Notwendigkeit, in der Gebäudenutzung und im Energieverbrauch neu zu denken. „Dem Thema Effizienz wird in der Energiewende generell zu wenig Beachtung geschenkt“, findet Beucker. Dabei ist das Potenzial schon bei kleinen Anpassungen im eigenen Haushalt sehr groß. Jedes Grad Raumtemperatur weniger spart etwa sechs Prozent an Energie. Dank Gebäudeautomation muss ein Absenken der Temperatur aber nicht heißen, dass der Komfort zu Hause mit sinkt, stattdessen hilft die neue Technologie bei der zielgenauen Steuerung relevanter Geräte.