Der Pilotinnovationswettbewerb „Energieeffizientes KI-System“ ist einer von insgesamt drei Wettbewerben, die im Vorfeld der Gründung der Agentur für Sprunginnovationen (SPRIND) vom BMBF als „Ideenradar“ ausgeschrieben wurden. Der Wettbewerb startete am 1. Oktober 2019 und hatte zum Ziel, einen Chip zu entwerfen, der in EKG-Daten bestimmte Herzrhythmusstörungen, das „Vorhofflimmern“, mit mindestens 90 Prozent Genauigkeit erkennen kann.
Aus der ersten Kandidatenrunde, die das BMBF mit vier Millionen Euro unterstützte, wurden im Frühjahr vier Siegerprojekte ausgewählt:
- Energieeffiziente Elektronik für mobile KI-gestützte EKG-Analyse in der Telemedizin (Pilot-Inno HALF2)
- KI-Prozessoren mit nichtflüchtigen Speichern für quantisierte Synapsen von neuronalen Netzen (Pilot-Inno LODRIC)
- Vollintegrierte Neuroelektronik zur Mustererkennung und Signalanalyse an lebenden Zellen (Pilot-Inno PRISTINE)
- Rekonfigurierbarer KI-Chip zur besonders energieeffizienten Verarbeitung von Sensordaten (Pilot-Inno Seventh SensIC)
„Künstliche Intelligenz verschlingt heute noch zu viel Energie, bietet aber enormes Potential für den Wirtschafts- und Innovationsstandort Deutschland“, erklärte Bundesforschungsministerin Anja Karliczek bei der Preisverleihung im März 2021. Die vier Siegerteams erhielten nun die einzigartige Chance, ihre Ideen zur Entwicklung eines energiesparsamen KI-Chips mit Anwendungspartnern in die Realisierung zu bringen.
Die Auswahl begleitete ein Beirat aus renommierten Experten der Mikroelektronik, den Anwendungsindustrien, der Künstlichen Intelligenz sowie der Medizin, der auch eine fachliche Begutachtung der Messergebnisse am Ende der Finalrunde durchführte. Einer dieser Experten ist Prof. Dr. Schotten, Vorsitzender der Informationstechnischen Gesellschaft (ITG) und VDE Präsidiumsmitglied, der sich über die Ergebnisse sehr erfreut zeigte: „Meine Erwartungen sind voll erfüllt worden.“ (siehe Interview)
Die Projekte sind planmäßig zum 1. August 2021 gestartet, haben eine dreijährige Laufzeit und enden im Juli 2024. Jedes Siegerprojekt hat als Preis die exklusive Möglichkeit erhalten, ein Forschungsprojekt zur Umsetzung seiner Idee mit Anwendungspartnern in Höhe von 1 Million Euro beim BMBF einzureichen.