Es riecht nach Seifenpulver und sauberer Wäsche. Das leise Surren der Geräte wird von dem Schleudern der Trockner auf der anderen Seite des Raumes übertönt. Hingen über den Waschmaschinen keine Messwertschreiber, die alle relevanten Parameter der Geräte in langen Diagrammen aufzeichnen, könnte man fast meinen, in einen Waschsalon geraten zu sein. Doch die Laken und Handtücher werden hier nur zu Prüfzwecken gereinigt. Denn wir befinden uns in einem Labor des VDE Prüf- und Zertifizierungsinstituts in Offenbach.
„Das Waschperformancelabor ist nur eines von vielen hier auf dem Gelände“, betont Hendrik Schäfer, der uns heute durch das Institut führt. Denn auf dem großen Areal im Nordwesten der Stadt werden natürlich nicht nur Waschmaschinen, sondern alle möglichen Haushaltsgeräte – vom Toaster bis hin zum Staubsauger – geprüft. Aber selbst mit diesem Fokus würde man dem Institut nicht ganz gerecht werden, gibt es doch auf dem Gelände noch zahlreiche weitere Labore, die noch ganz andere Dinge testen. Darunter zum Beispiel ein großes neues Gebäude, in dem nichts anderes gemacht wird, als Kabel unterschiedlichster Art und Größe auf ihr Brandverhalten zu untersuchen. Das Prüfspektrum reicht von der herkömmlichen Verlängerungsschnur über die Glasfaserleitung bis hin zum armdicken Erdkabel. Bei unserem Besuch in Offenbach soll es jedoch vorrangig um den Verbraucherschutz bei elektrotechnischen und elektronischen Geräten gehen. Ein Thema, das dank des bekannten Prüfsiegels seit hundert Jahren fest mit den Namen VDE verbunden ist.
Rund 100.000 Geräte aus aller Welt werden durch die unabhängigen Prüfer und Prüferinnen des VDE-Instituts jedes Jahr einem Härtetest unterzogen, bevor sie das bekannte VDE-Dreieck erhalten. Davon entfallen rund 16.000 Prüfungen auf erstmalig vorgestellte Produkte, die quasi auf „Herz und Nieren“ überprüft werden müssen, bevor sie in den Verkauf gehen. Was jedoch oft nicht bekannt ist: In Deutschland gibt es keine Prüfpflicht. Viele Verbraucher interpretieren irrtümlicherweise die CE-Kennzeichnung als Etikett für geprüfte Sicherheit. Diese Kennzeichnung ist jedoch lediglich eine Erklärung des Herstellers, Inverkehrbringers oder EU-Bevollmächtigten, dass sein Produkt den Anforderungen der zutreffenden europäischen Richtlinien und Verordnungen entspricht. Das kann man glauben – oder eben auch nicht. Sicherer ist allemal, genau das noch einmal von einem unabhängigen Prüfinstitut bestätigen zu lassen. „Zumindest bei Großgeräten wie Waschmaschinen machen das auch alle namhaften Hersteller“, erklärt Schäfer, „das schafft Vertrauen beim Verbraucher und ist ein Investment in mehr Qualität und Sicherheit der Produkte.“