VDE dialog: Die Mensch-Technik-Interaktion bringt digitale Prozesse und neue Technologien in die Logistik. Welches Potenzial haben diese Vorhaben?
Dr. Jana Jost: „In allen Branchen merken wir die Auswirkungen des demografischen Wandels und dem damit verbundenen Fachkräftemangel. Technik kann genutzt werden, um den Menschen bei seiner Arbeit zu unterstützen. So können monotone Tätigkeiten von Robotern in der Logistik übernommen werden oder die Digitalisierung kann dem Mitarbeitenden bei seiner Entscheidungsfindung helfen. Technik führt zur physischen und mentalen Entlastung und kann so Krankenstände reduzieren und die Gesundheit der Mitarbeitenden fördern.“
Viele Projekte versuchen sich gerade am Sprung von der Pilotphase in die Praxis. Warum ist jetzt die Zeit für smarte Logistikprojekte gekommen?
„Die Digitalisierung in der Logistik hat in den letzten Jahren aufgrund der Corona-Pandemie und weiteren Krisen einen immensen Sprung gemacht. Auch neue Technologien wie Künstliche Intelligenz sind längst aus den Kinderschuhen heraus und können nun das gesamte Potenzial für Unternehmen durch smarte Logistikprojekte entfalten. Nur so können Prozesse effizienter werden und den hohen Kundenanforderungen genügen.“
Häufig treffen neue Tools auf erfahrene Mitarbeiter und erprobte Prozesse. Welche Hindernisse gilt es dabei zu überwinden?
„Die Mitarbeitenden haben einen unterschiedlichen Erfahrungsschatz und verschiedene Bedürfnisse. Um sie optimal zu unterstützen, muss sich Technik an den jeweiligen Mitarbeitenden anpassen. Ansonsten wird die Technik nicht von den Mitarbeitenden akzeptiert und die Prozesse sind nicht effizient. Bei der Einführung neuer Technologien gilt es die Mitarbeitenden von Anfang an mitzunehmen und ihre Wünsche zu integrieren. Auch KI kann vom Wissen der erfahrenen Mitarbeitenden lernen und sich verbessern.“