Schon lange war keine junge Generation mehr so politisch und hat sich so energisch und selbstbewusst für eine Sache eingesetzt. Sie fordert: „Die Erderwärmung muss aufgehalten werden!“, „Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels!“, „Klimaneutralität bis spätestens 2045!“. Die Liste ließe sich fortsetzen und jeder einzelne Punkt ist richtig und hat seine Berechtigung. Und doch ist es nicht ausreichend, dafür nur auf die Straße zu gehen. Und natürlich bringt es gar nichts, sich an dieser festzukleben.
Ich frage mich daher: Wie können wir Kindern und Jugendlichen besser vermitteln, dass sich allein durchs Demonstrieren nichts verändern wird? Sicherlich ist die Fridays-for-Future-Bewegung enorm wichtig, um uns aufzurütteln und die Augen zu öffnen. Doch jetzt geht es darum, vom Reden ins Handeln zu kommen. Dafür muss die Politik die Rahmenbedingungen schaffen, wir alle zusammen müssen jedoch dann an die Umsetzung gehen.
Ärmel hochkrempeln, muss daher unsere Devise heißen. Verantwortung übernehmen! Und dafür brauchen wir jeden dieser jungen Leute da draußen. Dass sie die Zeichen der Zeit erkannt haben und sich um die Welt sorgen, haben sie bewiesen. Jetzt müssen sie zeigen, dass sie auch wirklich gewillt sind, sie mit uns gemeinsam zu verbessern.
Ja, wir brauchen eine grundlegende Transformation – von der Energie- über die Wärme- bis zur Mobilitätswende. Die „All Electric Society“ sollte dabei besser heute als morgen umgesetzt werden! Aber dafür brauchen wir eben auch junge Menschen, die diesen tiefgreifenden Wandel von Wirtschaft und Gesellschaft möglich machen, die Bestehendes hinterfragen und Neues gestalten möchten. Wir brauchen junge Menschen, die kreativ, innovativ und begeisterungsfähig sind. Junge Menschen, die die dafür notwendigen Technologien entwickeln und helfen, sie zu implementieren.
Das Studium der Elektrotechnik bietet genau die Grundlage, um all diese Themen anzupacken und unser Land zukunftsfähig zu machen. Der dramatische Rückgang der Studierendenzahlen und der Absolventinnen und Absolventen und der daraus entstehende Fachkräftemangel ist daher mehr als besorgniserregend. Wenn wir es nicht schaffen, hier das Ruder herumzureißen, wird es beim Fordern und Reden bleiben. Das darf nicht passieren!