Die Roboterarme bewegen sich wie von Zauberhand. Sie tanzen um ein Auto herum, das von Station zu Station mehr an Gestalt gewinnt. Es sind Bilder wie diese, die mit dem Thema Automatisierung verbunden werden. Und genau deshalb hätte Sascha Dessel am liebsten für diesen Artikel darauf verzichtet. Als Geschäftsführer der VDI/VDE-Gesellschaft Mess- und Automatisierungstechnik (VDI/VDE GMA) wollte er lieber die ganze Bandbreite des Fachgebiets abgebildet wissen. Denn gemessen und automatisiert werde zwar natürlich oft in Fabriken – Stichwort: Industrie 4.0 –, aber eben auch in Verkehrssystemen, in Gebäuden, in der Medizintechnik oder in selbstfahrenden Autos. „Wir zählen zu den erfolgreichsten und leistungsstärksten Innovationstreibern aus Deutschland“, unterstreicht Dessel, „Vielfalt und Interdisziplinarität prägen unsere Arbeit für verschiedene Branchen.“
Die Fachgesellschaft verändert sich, wie auch das Fachgebiet
Was das genau bedeutet, erklärt Prof. Dr. Michael Weyrich. Der 56-Jährige ist Direktor des Instituts für Automatisierungstechnik und Softwaresysteme an der Universität Stuttgart. Und er ist seit 2021 Vorsitzender der GMA. „Wir verbinden Dinge, die im Maschinen-, Anlagen- oder Automobilbau vorkommen, mit den Verfahren der Elektro- und Informationstechnik“, erklärt Weyrich. Während es vor 50 Jahren, als die Fachgesellschaft gegründet wurde, vor allem um klassische Regelungstechnik gegangen sei, beherrschten heute Digitalisierungsthemen und seit jüngerer Zeit natürlich vor allem Themen wie Künstliche Intelligenz, Big Data oder auch Virtual Reality die Diskussion. „Wir sind der Klebstoff zwischen all diesen Themen und Anwendungen“, erklärt Weyrich und fügt selbstbewusst hinzu: „Ohne uns geht eigentlich gar nichts!“