Ralf Petri

Leiter des Geschäftsbereichs VDE Mobility Dr. Ralf Petri

| VDE / Uwe Noelke
02.02.2021 Publikation

Einen Gang höher schalten

Dr. Ralf Petri, Leiter des Geschäftsbereichs VDE Mobility, plädiert dafür, in der Mobilität Gas zu geben. 

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Einen Gang höher schalten

Noch immer hält uns Corona fest im Griff. Leere Busse und Bahnen lassen die noch vor Kurzem hochgelobten und vielversprechenden Mobility as a Service-Konzepte zweifelhaft erscheinen. Viele unken, die gesamte deutsche Autoindustrie blicke in eine ungewisse Zukunft. In der Tat braucht es jetzt klare Signale von der Politik. Zwar setzt die Bundesregierung mit ihrem neuen Konjunkturpaket auf E-Mobilität. So sollen Kaufprämien für Elektroautos oder der Ausbau der privaten Ladeinfrastruktur den Absatzmarkt beflügeln. Dass diese Maßnahmen ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung Mobilitätswende sind, daran besteht kein Zweifel. Nur reichen weder diese Maßnahmen noch eine von der Politik vorgegebene „Technologieoffenheit“ aus. Sie verwirren vielmehr den Verbraucher, der vor dem Kauf eines Autos zurückschreckt. In welche Technologie soll er oder sie auch investieren? Die Unsicherheit ist groß. Und im Falle der steuerlich begünstigten hybriden Dienstwagen fragen sich viele, worin der Sinn liegt, wenn die Ladekabel originalverpackt im Kofferraum bis zur Rückgabe verbleiben.

»Ich hege keinen Zweifel daran, dass es unserer Industrie gelingen wird, die Erfolgsgeschichte des ›Auto­wunderlands‹ weiterzuschreiben.«

Um in der Sprache des Verbrennermotors zu bleiben: Nun heißt es, einen Gang höher schalten und Gas geben! Gerade in der jetzigen Situation kann der Wirtschaftsstandort Deutschland entscheidende Vorteile ausspielen: die Ausbildung und das Know-how unserer Ingenieure, ein solider Mittelstand, junge, innovative Start-ups und nicht zuletzt ein sicheres Stromnetz. Elon Musk investiert schließlich nicht umsonst in Deutschland. Zentral ist der Blick nach vorne – mit einer klaren Investitionsentscheidung in die Elektromobilität als Schlüsseltechnologie von morgen. Dazu gehört vor allem der zügige, flächendeckende Ausbau der öffentlichen (!) Ladeinfrastruktur. Elektromobilität muss ganzheitlich betrachtet werden: von der Fahrzeug­seite und von der Infrastrukturseite her.

Lassen Sie sich von den Unkenrufen nicht beirren. Ich hege keinen Zweifel daran, dass es unserer Industrie gelingen wird, die Erfolgsgeschichte des „Autowunderlands“ weiterzuschreiben. In dieser Ausgabe zeigen wir Ihnen, dass auch eine Pandemie weder die Mobilitäts- noch die Energiewende ausbremsen kann – wenn der Wille da ist.

Ihr

Dr. Ralf Petri, Leiter des Geschäftsbereichs VDE Mobility